Der Beruf des Dachdeckers verdient mehr Ansehen

Der Beruf und die Tätigkeiten eines Dachdeckers

Zur Zeit der Handwerkszünfte errichtete der Zimmermann den Dachstuhl eines Hauses und der Dachdecker, wie beispielsweise ein Arbeiter von Manfred Drtil - Bauspenglerei, deckte es mit Ziegeln oder Ried. In dieser längst vergangenen Zeit gab es eine strenge Trennung der einzelnen Handwerksberufe. In unserem modernen Zeitalter gibt es diese Trennung schon lange nicht mehr. Traditionsbetriebe beschäftigen allerdings auch heute noch neben den Dachdeckergesellen und Meistern einen Zimmermann.


Ein Handwerk im Wandel
 


Dieser Beruf beschäftigt sich schon lange nicht mehr nur mit Dachziegeln, Ried oder Dachpappe. Viele Betriebe führen auch Dämmungen unter dem Dach aus. Auch die Verkleidung von Schornsteinen mit Schieferplatten zum Beispiel wird ausgeführt. Sogar die Installation von Solarelementen wird erledigt. Neben der Dacherrichtung bei einem Neubau werden natürlich auch Reparaturen durchgeführt. Gerade nach einem Sturm fällt viel Arbeit an. Der Sturm deckt wegen kleiner Schwachstellen Teile des Daches ab. Solche Schwachstellen entstehen durch natürliche Alterung und sind meist von außen schwer zu erkennen. Da die meisten Flachdächer mit Teerpappe abgedichtet sind, fallen auch hier Abdichtarbeiten an. Durch die Sonne und hohe Temperaturen wird die Teerpappe brüchig, weil die enthaltenen Öle entweichen. Die seltenen Rieddächer erfordern viel Erfahrung vom Dachdecker. Leider gibt es nur noch selten diese haltbaren Dächer, so dass die erforderliche Fertigkeit verloren geht.
 


Der Ausbildungsweg dieses Berufes
 


Die Ausbildung zum Dachdeckergesellen dauert wie bei den meisten Handwerksberufen 3 Jahre. Sie vermittelt genaue Kenntnisse in verschiedenen Techniken. Hierzu gehören das Abdichten vom Dach und von den Übergängen zu Wänden oder Schornsteinen. Ebenso die unterschiedlichen Techniken, ein Dach zu decken. Auch Außenwandverkleidungen und Dämmtechniken gehören zu diesem Berufsbild. Hierzu gehören auch die Energietechnik und die Vorschriften hierzu. Die Ausbildung findet zum größten Teil in der Firma statt und wird außerbetrieblich in der Berufsschule ergänzt. Nach drei Jahren wird der Lehrling mit bestandener Abschlussprüfung zum Gesellen. Später kann noch die Meisterschule absolviert werden. Der Meistertitel berechtigt dann den Betrieb zum Ausbilden von Lehrlingen.
 


Weitere betriebliche Erweiterungen
 


Häufig werden von Dachdecker auch ähnliche Tätigkeiten, die nicht zwingend zum klassischen Berufsbild gehören, erledigt. So bauen oft diese Handwerksbetriebe auch Wintergärten oder errichten Carports. Auch die nachträgliche Wärmedämmung von Dächern kann der Dachdecker ausführen. Es hat sich als nützlich erwiesen, mehr als nur ein Standbein im Handwerk zu besitzen. Der Dachstuhl ist schon lange nicht mehr nur Sache des Zimmermanns. Auch die Installation von Solarmodulen gehört bei vielen Dachdeckerbetrieben zum Leistungsangebot. Da die Wetterlage immer öfter Stürme entstehen lässt, wird dieser Beruf kaum noch saisonal ausgeführt. Die schnelle Abdichtung nach einem Unwetter gewinnt immer mehr an Bedeutung. Im Schadensfall hilft also der regionale Dachdecker und wird das Dach bis zur endgültigen Reparatur erst einmal flicken und abdichten.